Mittwoch, 13. März 2013


Naturfreundejugend startet Kampagne 

NRW. Die Naturfreundejugend NRW hat auf ihrer Landeskonferenz am 2./3. März 2013 ihren politschen Schwerpunkt beschlossen und eine neue Leitung gewählt. Zwei Tage lange diskutierten die jungen NaturFreunde in Solingen über das Rekrutieren der Bundeswehr an Schulen und ihre Möglichkeiten, friedenspolitisch aktiv zu werden. Außerdem organisierten der Jugendverband seine Gremienarbeit neu, um künftig noch effektiver Entscheidungen treffen und ihre Inhalte besser nach aussen vertreten zu können.

Mit 89,3% der Stimmen wählten die Delegierten Lina Najib aus Dortmund zur neuen Landesvorsitzenden. Mit ihrer Wahl sprach sich die Versammlung deutlich für ein Schärfen des Profils der Organisation aus, denn die Studentin steht für einen klaren Kurs: „Die NaturFreunde sind ein großartiger Verband, der hervorragendes in der Jugendarbeit leistet.“ erklärt die Mittzwanzigerin. Aber sie räumt auch ein, „dass die NaturFreunde mit ihrer Außendarstellung in den letzten Jahren geschludert haben –zumindest bei uns in Nordrhein Westfalen werden wir noch viel zu wenig wahrgenommen.“

Das soll sich nun ändern, hat sich Lina Najib vorgenommen. Dabei spielt die beschlossene Kampagne „Krieg ist kein Funsport!“ eine besondere Rolle. Sie soll eine gemeinsame Basis sein und sich in allen möglichen Veranstaltungen der Naturfreundejugend wiederfinden. Vom Pfingstcamp bis zur Sommerfreizeit, von der Segelreise bis zur Gedenkstättenfahrt –überall soll das Thema aufgegriffen und mit den Teilnehmenden diskutiert werden.
„Gewaltfreie Erziehung und Friedenspolitik haben bei den NaturFreunden eine große Tradition“ weiss die junge Frau. Unter den Nazis ist der Verband wegen seiner klaren Haltung verboten gewesen, nach dem Krieg haben die NaturFreunde sich gegen die Wiederbewaffnung eingesetzt und die Ostermärsche mit ins Leben gerufen. „Da ist es doch nur logisch, dass wir nicht widerspruchslos hinnehmen, wenn die Bundeswehr sich als stinknormaler Arbeitgeber präsentiert und junge Menschen für den Dienst an der Waffe begeistern will“, fügt sie hinzu.


Die Landeskonferenz der Naturfreundejugend war der Auftakt zu vielfältigen Aktionen, die in den kommenden beiden Jahren folgen werden. Um sich inhaltlich ausführlich vorzubereiten hat Bildungsreferent Jan Tacke vom 12.-14. April ein Wochenendseminar vorbereitet. Dort wird neben vielen praktischen Aktivitäten auch der ehemalige Bundestagsabgeordnete und langjährige Friedensaktivist Uwe Hiksch einen Vortrag über die neuen Aufgaben der Bundeswehr halten und mit den Jugendlichen diskutieren, was das konkret für sie selbst und ihren Schulalltag bedeuten kann. „Wir freuen uns sehr über die Teilnahme unseres hochkarätigen Gastes. Er hält immer wahnsinnig spannende Vorträge und kann selbst komplizierte Sachverhalte gut verständlich rüberbringen.“ meint Jan Tacke. „Dass passt gut in unser Konzept, denn nur wenn politische Arbeit lebendig ist, macht sie den Jugendlichen auch Spaß!“.

Dass die NaturFreunde für junge Menschen durchaus attraktiv sind, zeigt das Beispiel des 19jährigen Johannes aus dem Süden von NRW. Er und seine Freunde sind bis vor kurzen in der Jugendorganisation einer Partei aktiv gewesen und dort ausgetreten, weil sie ihre Ideen und Inhalte nicht so einbringen konnten, wie sie es sich gewünscht hätten. Nun stehen sie vor dem Aufbau einer lokalen Basisgruppe der Naturfreundejugend im Rheinland. Der Besuch der Landeskonferenz hat Johannes in diesem Vorhaben bestärkt.

„Auch das ist Bestandteil unserer Arbeit,“ sagt Jan Tacke, „wer sich mit unseren Zielen und identifiziert, wird gerne unterstützt und bekommt zahlreiche Möglichkeiten aufgezeigt, sich zu engagieren. Politikverdrossenheit ist bei uns jedenfalls nicht zu finden“.



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